Anpassung an den Klimawandel – Wasser
Überregionale Maßnahmen – Wassermanagement im Haveleinzugsgebiet
Extreme Trockenheit wird den ganzen Nord-Osten Deutschlands betreff en. Für den Zufl uss in unsere Region sind die Mecklenburgische
Seenplatte und die Obere Havel bestimmend. Es gilt, Maßnahmen des Wassersparens umzusetzen.
Das sind:
• Einschränkung / Verbot der Entnahme von Oberflächenwasser zu Bewässerungszwecken
• Einschränkung der Schiff fahrt (Sammelschleusungen, reduzierte Schleusenbetriebszeiten, Vorrangschleusung)
• Anpassung der Stauhöhen für wasserwirtschaftlich wichtige Stauanlagen
• Einschränkungen für Wasserkraft anlagen, Wasserentnahmen/-versorgungen (u.a. Bewässerung von landwirtschaftlichen und privaten Flächen, Trinkwasser, Fischerei)
Regionale Maßnahmen
Im Raum Oranienburg sind die Möglichkeiten der Einflussnahme auf die Abflussverhältnisse gering. Die Wasserstände werden einerseits von der Staustufe Spandau und andererseits von den Zuflüssen aus dem Haveleinzugsgebiet bestimmt. Zwei Maßnahmen können zukünftig aber zur Verbesserung beitragen.
Umsetzung des ehemaligen WIN Projektes „Umfahrung der Schleuse Lehnitz“
Durch Reaktivierung des Malzer Kanals, der Friedrichthaler Havel bis zum Oranienburger Kanal für den touristischen Schiffsverkehr würde sich eine Entlastung der Schleuse Lehnitz mit einem Einsparungspotential von ca. 0,5 m3/s ergeben. Diese Menge würde für den Betrieb erforderlicher Fischaufstiegsanlagen in der Umfahrung verfügbar sein.
Stabilisierung der Wasserstände im Grabowsee
Vorzugslösung ist eine Wasserüberleitung aus dem Oder-Havel-Kanal. Die Überleitung sollte nicht direkt in den Grabowsee sondern in das Feuchtgebiet oberhalb des Grabowsees erfolgen. Das eingeleitete Wasser kommt zur Versickerung und stabilisiert den Grundwasserstand am Grabowsee. Dies hat wiederum positive Wirkungen auf den Wasserstand im Grabowsee.
Lokale Maßnahmen
Regenwassermanagement
Regenwasser kann vor allem auf bebauten, versiegelten Flächen zum Problem werden. Ein effizientes Regenwassermanagement trägt sowohl zum Wasserrückhalt als auch zum Schutz vor Starkregenereignissen bei.
Maßnahmen hierfür sind:
• Flächenversickerung
• Dachbegrünung
• Mulden
• Rigolen/Rohrrigole
• Mulde-Rigole
• Schacht
Sparsamer Umgang mit Wasser
Grundwasser und das daraus gewonnene Trinkwasser sind ein wertvolles, lebenswichtiges Gut. Bei der Gartengestaltung und -bewässerung sollte auf einen sparsamen Verbrauch orientiert werden, durch klimaangepassten Bewuchs, Bodengestaltung und Bewässerung. Das betrifft sowohl städtisches Grün, den Schlosspark eingeschlossen, als auch private Gärten.Trinkwasser sollte sparsam verwendet werden. Dies senkt den relativ hohen Energieverbrauch für die Förderung, Aufbereitung und Verteilung des Wassers und trägt damit zum Klimaschutz bei.
Weitere Informationen in unserer Broschüre „Unser Wasser im Klimawandel“
Inhalt: Prof. Dr. Stefan Kaden